Freitag, 18. Juni 2010

Quasimodo - Haus des Wissens

Konzeption und Ziele des

Projektes QUASIMODO-Schule

Die QUASIMODO-Schule bietet folgende Leistungen an

 

·        Professionelle Nachhilfe bei Lernschwierigkeiten in allen gängigen Fächern der  allgemeinbildenden Schulen

 

·        Lese-Rechtschreibtraining für die Klassen 1-9

 

·        Ferien-Crash-Kurse

 

·        Motivationstraining
d. h. die Kinder und Jugendlichen dazu motivieren, trotz   Lernschwierigkeiten ihre schulischen Leistungen zu verbessern

 

·        Konzentrationstrainings;
Diese Trainings werden speziell auf die Kinder zugeschnitten. Dieses Training bieten wir für Kinder im Kindergartenalter und für Kinder in der Grundschule an, so dass der Start in den Schulalltag erleichtert werden kann.

·        Training zum Aggressionsabbau
Bei diesem Training soll Kindern und Jugendlichen der richtige Umgang mit Aggressionen vermittelt werden, so dass auch hier Probleme in der Schule vermieden werden können.

 

·        Deutsch für  Migranten
Deutschkurse als Integrationshilfe für Migranten, so dass auch hier bessere Schulabschlüsse erreicht werden.

 

Auch Kinder aus finanziell schwachen Familien, bekommen die Möglichkeit, ihre schulischen Leistungen zu verbessern.

Zweck der QUASIMODO-Schule

 

Das QUASIMODO-Projekt macht es sich zur Aufgabe Kinder und Eltern ganzheitlich zu stärken und den Kindern den Abschluss an allgemeinbildenden Schulen zu erleichtern.


Wir bieten Kindern und Jugendlichen Zeiträume, in denen man sich intensiv mit ihnen beschäftigt. Genauso wie wir bei den Hausaufgaben Hilfestellung geben, vermitteln wir von Anfang an Lernmethoden und Zeitmanagement. Speziell qualifizierte und supervidierte, d. h. in ihrer Arbeit unterstützte Lehrer und Studenten helfen den Kindern bei schulischen bzw. fachlichen Problemen.

 

Die Kinder lernen in der Gruppe und einzeln ihre sozialen Kompetenzen weiter auszubauen. Wir wollen den Mut vermitteln, Schwierigkeiten anzugehen und sie leichter zu bewältigen. Eltern sollen wieder freudvoll mit ihren Kindern umgehen und gemeinsam Bildung entdecken. Unser Ziel ist es die Menschen von innen heraus zu stärken, ihnen Halt und Zuversicht zu geben, um Aufgaben lösen zu können.

Modelle, Theorien oder Bescheidenheit gegenüber der Schöpfung?

Ein Modell ist immer nur ein Abbild der Wirklichkeit. Ein Modell ist eine Verkürzung. Es erfasst nicht alle Attribute des Originals, sondern nur diejenigen, die dem Modellschaffer bzw. Modellnutzer relevant erscheinen. Ein Modell ist pragmatisch. Für wen?, Warum? und Wozu? Relativiert jedes Modell. Ein Modell wird vom Modellschaffer bzw. Modellnutzer innerhalb einer bestimmten Zeitspanne und zu einem bestimmten Zweck für ein Original eingesetzt. Das Modell wird somit interpretiert. Bleiben wir deshalb bescheiden und demütig in der Förderung der Menschen.

 Quasimodo heißt eine der bekanntesten und traurigsten Filmfiguren aller Zeiten. „Der Glöckner von Notre-Dame",ein Roman von Victor Hugo, wurde mehrfach verfilmt.

"Er war der Apostel der Menschlichkeit" -  Romain Rolland.

"Victor Hugo hat eine große und ehrliche Verehrung für den Menschen gehabt." – Heinrich Mann

 

Erzählt wird die im Mittelalter spielende Geschichte des taubstummen Glöckners, der sich wegen seiner Missbildung im Turm von Notre-Dame versteckt hält. Heimlich verehrt er die feurige Zigeunerin Esmeralda, der er beim Fest der Narren begegnet ist. Doch die begehrt auch Claude Frollo, Erzdiakon von Notre-Dame, der einst Quasimodo als Findelkind aufgenommen hat.
 
Weil Esmeralda Frollo trotz heftiger Umwerbungen zurückweist, bezichtigt dieser sie der Hexerei. Als sie vor der Kathedrale öffentlich hingerichtet werden soll, rettet Quasimodo heldenmutig das Leben der Zigeunerin und versteckt sie in der Kathedrale. Aber auch das Kirchenasyl kann sie nicht schützen. Schließlich wird die Kathedrale gestürmt. Frollo bedrängt Esmeralda ein letztes Mal, aber sie verweigert sich ihm wieder, und so liefert er sie dem Galgen aus. Als er sich dann noch an ihren Todesqualen weidet, stürzt Quasimodo seinen Ziehvater zur Rache von den Zinnen. Darauf geht er an das Grab seiner Geliebten, um dort zu sterben und mit ihr zu ruhen.

Quasimodo ist eine Metapher für Menschlichkeit und Liebe.

Quasimodo - Liebe und Menschlichkeit

Reformpädagogische Freie Ergänzungsschule "Quasimodo"  - ein pädagogischer Leitfaden und Überblick

Montessori,  Steiner, Petersen und Co

PISA-, Iglu- und OECD-Studien, bei denen das deutsche Regelschulsystem kritisch beleuchtet wird, sind der Grund, dass Ansätze der Reformpädagogik in vielen "normalen" Kindergärten, in Grundschulen oder auch Gymnasien betont werden, zumal sie seit Jahrzehnten – allerdings oft stiller – Bestandteil der Praxis sind..  Allen Bestrebungen gemeinsam ist, dass die Achtsamkeit auf  das Kind im Mittelpunkt stehen.

Leitvorstellungen

Wichtige Prinzipien sind die Selbsttätigkeit der Schüler, das freie Gespräch, Erlebnispädagogik, praktische Tätigkeiten und Learning by Doing.

 

Selbsttätigkeit ist eine Tätigkeit aus eigenem Antrieb und mit eigener Zielsetzung. Sie kann entweder spontan  einsetzen (intrinsische Motivation), oder durch den Lehrer provoziert werden (extrinsische Motivation). Durch das  wird das Problembewusstsein gefördert und somit Selbstständigkeit im Denken, Handeln und Urteilen erreicht.

 

Learning by Doing

 

Lernpsychologische Erwägungen zu einer Didaktik des „Lernens durch Präsentation":

 

Die Erinnerungsquote steigt deutlich an, je mehr Sinne am Lernprozess beteiligt sind:

  • Nur Hören 20%
  • Nur Sehen 30%
  • Sehen und Hören 50%
  • Sehen, Hören und Diskutieren 70%
  • Sehen, Hören, Diskutieren und selber Tun 90%

 

Allein diese Tatsache spricht für „selber Tun", d.h. hier selbsttätige Darstellung des Zu-Lernenden mit Einbeziehung möglichst vieler Sinne bei der Präsentation.

In einer Zeit des Umbruches muss man heutige Kinder, Jugendliche und Studenten auf die Wissensgesellschaft vorbereiten.

 

Da ist der Aufbau einer soliden Wissensbasis, genauso wie in der

Vergangenheit, unabdingbar, aber dazu ist eine ganze Reihe von weiteren Qualifikationen von Bedeutung, wie die Selbstständigkeit und das Selbstbewusstsein, die Fähigkeit, neue Felder aktiv aufzusuchen und Wissen eigenständig aufzubauen.

 

Diese Kompetenzen, die seit längerer Zeit unter dem Sammelbegriff „Schlüsselqualifikationen" gehandelt werden, werden gerade durch den Einsatz der Methode „Lernen durch Präsentation" besonders gefördert.

 

In der Tat scheint das Lernen durch Präsentation ganz besonders geeignet, die entsprechenden Kompetenzen aufzubauen:

 

SCHLÜSSELQUALIFIKATIONEN sind:

 

♦ Fähigkeit, in komplexen Zusammenhängen zu denken;

♦ Teamfähigkeit und Empathie;

♦ Kommunikationsfähigkeit: Präsentation, Moderation; Diskussion;

♦ Selbstbewusstsein;

♦ Exploratives Verhalten;

♦ Organisationstalent;

♦ Durchsetzungskraft und Fähigkeit, andere Menschen einzubinden und für gemeinsame Ziele zu begeistern.

 

Durch Lernen durch Präsentation werden also die Schlüsselqualifikationen aufgebaut, die seit einigen Jahren zentral thematisiert werden.

 

Warum wird die Fähigkeit, sich Informationsquellen zu erschließen, so bedeutsam ?

 

Nach Meinung von Historikern und Ökonomen befinden wir uns in einer Phase des Übergangs von der Industriegesellschaft zur Wissensgesellschaft.

 

Das bedeutet, dass die Wertschöpfung einer Gesellschaft immer weniger in der Erstellung von konkreten, sichtbaren Produkten besteht, wie es noch in der Industriegesellschaft der Fall war, sondern vielmehr in der Generierung des Wissens, das notwendig ist, um Produkte herzustellen, zu verkaufen und am Markt zu halten.

 

Nach Dr. Erik Mueller-Schoppen liegt der Anteil von Wissen an der Gesamtwertschöpfung der Gesellschaft heute bereits bei 60 Prozent, und die Tendenz ist steigend. Wie lässt sich aber Wissen genau definieren ?

 

In der Wissensökonomie unterscheidet man zwischen Daten, Informationen und Wissen.

 

Daten sind symbolische Abbildungen von Sachverhalten, Informationen sind einem bestimmten Kontext zugeordnete Daten.

 

Wissen aber entsteht durch Denken, d.h. durch die Verknüpfungen und netzartige Zusammenhänge von Informationen.

 

Diese Zusammenhänge folgen den Gesetzen der Logik, sind aber individuell, da sie nie vollständig sein können.

 

Erst Wissen erlaubt uns, Phänomene zu erklären, vorherzusagen oder zu begründen. In der vom Bildungsministerium herausgegebenen Delphi-Studie wird Wissen definiert als "Sammlung in sich geordneter Aussagen, die ein vernünftiges Urteil zum Ausdruck bringen und dies anderen über ein Kommunikationsmedium in systematischer Form

übermitteln".

 

Zur Herausbildung des persönlichen Wissens gehören vor allem individuelle Eigenleistungen wie Bewertung, Gewichtung und Interpretation.

 

Zentral für alle genannten Aktivitäten ist die Kommunikation !

 

Wie kann man Kinder, Jugendliche und Studenten auf die Wissensgesellschaft vorbereiten ?

 

Sie  müssen  einerseits nach relevanten Informationen 

suchen, andererseits diese Informationen in einer Gruppe zu Wissen umzuformen.

 

Zur Transformation von Informationen zu Wissen durch Infragestellung, Beseitigen von Missverständnissen und Fehlern, durch Bewerten und Verwerfen braucht es der Kommunikation.

 

 

Dies kann durch individuell herbeigeführte und geförderte Lerngruppen praktiziert werden.

 

Ein wichtiges Lernziel heißt Gemeinschaftskompetenz-Gemeinschaftsgefühl

 

Im Einzelnen heißt das:

 

♦ Erkennen, dass man als Einzelner Träger von Ressourcen ist.

 

♦ Erkennen, dass man das eigene Ressourcenpotenzial durch Kommunikation erhöhen kann

 

♦ Erkennen, dass durch Kommunikation und Weitergabe von Wissen das eigene Wissen vermehrt wird

 

♦ Fähigkeit, Potenziale von anderen Gruppenmitgliedern zu erkennen, zu erschließen und für die Gruppe fruchtbar zu machen

 

♦ Fähigkeit, Kommunikation innerhalb einer Gruppe einzuleiten und aufrecht zu erhalten (Moderationskompetenz)

 

♦ Fähigkeit, für die Gruppe relevante externe Ressourcen aktiv zu suchen. Fähigkeit, Handlungsbereitschaft zu erkennen und zu mobilisieren

 

♦ Fähigkeit, Kommunikation nach außen einzuleiten und aufrecht zu erhalten. Fähigkeit, Anbieter und Abnehmer aktiv zu vernetzen

 

♦ Fähigkeit, die Transformation von Informationen zu Wissen in der Gruppe anzuleiten

 

♦ Fähigkeit, die erstellten Wissensprodukte als Ressource sichtbar zu machen (Aufmerksamkeitsökonomie)

 

♦ Fähigkeit, auf der Grundlage des erarbeiteten Wissens neue Aktivitäten zur Informationssuche anzuleiten (Durchführung von Projekten zur Beschaffung neuer Informationen)

Methoden des Lernens durch Präsentation sind besonders:

·        Moderation

·        Brainstorming und seine Varianten

·        Vortrag

·        Fragendentwickelnde Darstellung von Wissen

·        Power-Point-Präsentation

Die Erlebnispädagogik nutzt Gruppen-Erfahrungen in der Natur, um die Persönlichkeit und soziale Kompetenzen zu entwickeln. Segeln, Reiten, Radfahren, Outdoortraining, Sportklettern, Höhlenforschen, Kajakfahren, Floßfahren bieten dabei ein breites Spektrum an Erlebnismöglichkeiten.

Die Erlebnispädagogik ist seit jeher eine Methode, die versucht , den Erziehungsmethoden der jeweiligen Zeit, die ja immer auch als  reformbedürftig empfunden werden, etwas entgegenzusetzen.

Jean-Jacques Rousseau (1712–1778) plädiert in seinem Buch Emile oder über die Erziehung für eine „Natürliche Erziehung"

„Alles ist gut, wie es aus den Händen des Schöpfers kommt, alles entartet unter den Händen des Menschen."

Dieser erste Satz aus Emile verdeutlicht gleich zu Beginn die Quintessenz des Werkes, die häufig mit dem Schlagwort Zurück zur Natur wiedergegeben wird. Rousseaus Ziel ist eine Erziehung ohne Erzieher, die durch natürliche Strafe, d.h. die negativen Folgen von unpassenden Handlungen, zum freien Menschen führt. Nach Rousseau wird der Mensch durch drei Dinge erzogen:

Die Natur oder die Dinge oder die Menschen, wobei die Reihenfolge der Erwähnung ihre Bedeutung anzeigt. Demnach orientiert sich das Lernen nicht so sehr an der Person des Erziehers, sondern vielmehr an den Wirkungen, die sich aus dem Umgang mit gegenständlichen Dingen in der Natur ergeben. Die Erziehung durch Menschen hat das einzige Ziel, die Erziehungsgewalt der Natur und der Dinge zu stärken und negative Einflüsse, wie Gesellschaft, Wissenschaft, Kunst und Zivilisation zu verhüten.

100 Jahre später wurde diese Arbeit von Henry David Thoreau (1817–1862) weitergeführt. Neben der Natur, an der jeder jederzeit kostenlos lernen konnte, war Thoreau der Ansicht, dass man Volkshochschulen einrichten sollte, die Bildung und Weltsicht verschaffen sollten.

1907 gründete Robert Baden-Powell in England die erste Pfadfindergruppe. Viele Elemente wurden ins Outdoortraining übernommen und werden im Managementtraining und Teamtraining eingesetzt.

Erlebnispädagogik und Ourdoortraining

„Erlebnisse sind Bewusstseinsvorgänge, in denen der Mensch tief innerlich und ganzheitlich von der Sinn- und Wertfülle eines Gegenstandes ergriffen wird."

'Erlebnis' steht einerseits für eine unmittelbare persönliche Erfahrung. Dies kann auch ein 'Alltagserlebnis' sein. Andererseits wird 'Erlebnis' häufig mit dem 'besonderen Erlebnis' gleichgesetzt, das außergewöhnliche Emotionen weckt. Mit dem zweiten verbindet man Begriffe wie Aktivität, Unmittelbarkeit, Spannung, Emotionalität, Abwechslung und Authentizität. Sie bringen das Besondere, das nicht Alltägliche zum Ausdruck und sind in der Regel mit hohen Anforderungen an die Persönlichkeit, mit Abenteuer und Wagnis, verbunden, müssen erarbeitet werden.

Erlebnispädagogik und Outdoortraining will Menschen vor physische, psychische und soziale Herausforderungen stellen, die  diese in ihrer Persönlichkeitsentwicklung fördern und sie dazu befähigen, ihre Lebenswelt verantwortlicher zu gestalten, was durch Reflexion und Ergänzung kognitiver Lernziele geschehen soll. Freiwilligkeit bleibt oberstes Gebot. Die Aufgabe der Erlebnispädagogen besteht darin, die Teilnehmer zu ermutigen und anzuspornen, sich in die Lernsituation zu wagen. Die endgültige Entscheidung wird von dem Teilnehmer selbst getroffen und muss vom Pädagogen akzeptiert werden.

Rolle des Lehrers und Erwachsenen in der Pädagogik

Grundbedingung allen pädagogischen Handelns ist Bewusstsein,  ist die Wahrnehmung und die Empfindung eigener mentaler Zustände wie  Emotionen, Erinnerungen und anderer Vorstellungen, Gedanken aller Art und Formen wie Überlegungen, Beurteilungen, Einschätzungen und Bewertungen. Achtsamkeit wird oft im gleichen Sinne gefordert: Mit Achtsamkeit ist diejenige geistige Einstellung gemeint, in der man sich um ein breites und gleichmütig-akzeptierendes Achtgeben auf alle Phänomene bemüht, die „im Geist" oder "Bewusstsein", also in der Wahrnehmung oder Vorstellung auftauchen. Erst die eigene Bewusstheit ist Vorraussetzung zur Wahrnehmung des anderen Menschen. Da die überwiegende Zahl der Menschen glaubt bewusst zu sein, es deshalb nicht untersucht, ob man es tatsächlich ist, sind die meisten Menschen in einem illusionären Traum, der vollkommen unbewusst ist und dem Ego mit seinem Denken freien Lauf lässt. Gerade das aber lässt in der Erziehung und Bildung alle hehren Ziele nicht erreichen.

Grundlage der Ausbildung zum Erzieher, Lehrer oder Wissensvermittler ist Initiierung eines Bewusstseinsprozesses, der erst das wahre Gemeinschaftsgefühl –wie der geniale Psychoanalytiker, Sozialpsychologe und Erziehungstheoretiker Alfred Adler es genannt hat – entstehen lässt. Aufgabe des Pädagogen ist es dann auch diesen Prozess bei den Kindern und Jugendlichen entstehen zu lassen. Der Mensch kennt sich nicht, da er zwar eine Zeit des Tages wach, aber seiner selbst nicht bewusst ist.

So funktioniert er ähnlich einer Maschine. Alle seine Bewegungen, Handlungen, Meinungen, Gefühle, Gedanken usw. werden von äußeren Einflüssen verursacht, solange er sich dessen nicht bewusst ist, ist er quasi willenlos den Mächten ausgesetzt, die ihn lenken.

Da er sich dessen nicht bewusst hält, erliegt er der Illusion einen eigenen Willen zu haben.

Alles was er meint zu tun, geschieht in Wirklichkeit.

Wenn der Mensch bewusst ist, kann er merken, dass er geführt wird, erst dann ist er der Mensch mit Bewusstsein begabt.

Eckart Tolle bezeichnet diese Situation als Wurzel des Wahnsinns, die vollkommene Identifikation mit dem Denken und Fühlen. Die vom Menschen unbewusst vorgeführten Muster, wie in einem Drama, sind nach Tolle nichts „Persönliches". P.D.Ouspensky umschreibt dieses ach so dramatische Rollenspiel des unbewussten Menschen mit der „Vielheit" des Menschen. Es ist in seinem Sinne eine Illusion, die sich der Mensch von seiner Einheit und Ganzheit schafft. Hervorgerufen wird diese illusionäre Einheit durch das Empfinden des physischen Körpers, der wie jeder weiß sich jede Sekunde ändert. „In Wirklichkeit ist keine Einheit im Menschen, es gibt weder ein alleiniges Befehlszentrum noch ein bleibendes „Ich" oder Ego." (P.D.Ouspensky Psychologie der Möglichen Evolution des Menschen 6te Aufl. 2008, S.18)

Der Mensch spricht von einem „Ich" und ist der Überzeugung, dass er von einem

Ganzen spricht. Er wird sich dabei nicht bewusst, dass er in wenigen Stunden das Gegenteil behauptet oder gar in seinem Leben mit derselben Überzeugung entgegengesetzte Meinungen, Gesichtspunkte oder Interessen ausgedrückt hat. Dies ist ihm deshalb gut möglich, weil er an das letzte „Ich" das gesprochen hat, glaubt.

Der Mensch, so P.D.Ouspensky,  schreibt sich Eigenschaften zu, die er nicht besitzt, „die Fähigkeit zum Tun, die Individualität oder Einheit, das bleibende Ich, sowie Bewusstheit und Willen."

Alle Egoaktivitäten dienen dazu, die Angst „dahinter" niemand zu sein, vor dem Nichtsein, vor dem Tod zu verdrängen. Jedoch nur die Erkenntnis, das Bewusstsein, was wir wirklich sind, werden den Menschen befreien.

Die meisten Menschen sind in gewissen Sinne Sklaven ihrer Herkunft, Abstammung, ökologischen Situation und besitzen wenig Freiheiten. Darauf hingewiesen, brechen sie in Entrüstung aus und behaupten selbstverständlich zu tun, was sie wollen. „Ich tue nur das, was ich will. Ich muss gar nichts!" Trotzdem ist offensichtlich, dass sie durch die Meinungen, Ihre Gewohnheiten, Gedanken, Emotionen, Stimmungen usw. beherrscht werden. Bewusste Menschen können das Wollen wollen, sie können erklären, welchen Grund es für ihr Wollen gibt. Wie in einem Schachspiel wird der Mensch als Figur hin- und hergeschoben, müssen die Rolle für eine fremde Macht spielen. Bewusste Menschen, auf höherer Ebene auch Ursache und Wirkung ausgesetzt, können auf materieller Ebene ihre Stimmungen, ihren Charakter beherrschen und sind Spieler statt Figuren. Der Mensch muss also zuerst erkennen, dass er die Eigenschaften, die er sich zubilligt, nicht hat. Die Liste dieser Fähigkeiten liest sich so frappierend, dass er sich nicht damit beschäftigt. Er unternimmt keine Anstrengungen diese Qualitäten zu besitzen, wie ein Mensch genauso wenig wertvolle Gegenstände kaufen würde, wenn er sie zu besitzen glaubt. Die Liste der Fähigkeiten, die sich der Mensch zuschreibt, enthält: die Fähigkeit eigenständigen Handelns, der Individualität, des Bewusstseins, des Willens usw.

Die Verwandlung des Menschen beginnt mit seinem Verständnis für die bedeutende Rolle des Bewusstsein, das eine innere Aufmerksamkeit, ein Achtgeben, eine Achtsamkeit auf das darstellt, was er wirklich ist, wo er ist, der Denker des Denkens, der Träumer des Traums.

 



--
Mit freundlichen Grüssen
Stiftung Erziehung,Bildung, Wissenschaft & Kultur
Dr. Erik Müller-Schoppen
Vorstandsvorsitzender
www.ebwk.net
www.ctyc.net
www.communiTYcation.net
www.praxis-fuer-coaching-und-therapie.de
Mobile: 0178 180 82 79



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